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Antworten Ingolstädter Politiker zur Ortsumgehung Unsernherrn

Antworten Ingolstädter Politiker zur Ortsumgehung Unsernherrn

(tt) Die "Frage der Woche" bei O-T(h)öne lautet:

„Wie bewerten Sie die jüngst vorgestellten Lösungsansätze zur Ortsumgehung Unsernherrn? Gibt es aus Ihrer Sicht kurzfristige Maßnahmen die umgesetzt werden können, um die aktuelle Verkehrsstation in dem Ingolstädter Ortsteil zu verbessern?“

Die CSU-Fraktionsvorsitzende im Ingolstädter Stadtrat, die Oberbürgermeisterkandidatin der GRÜNEN und die  Oberbürgermeisterkandidaten der SPD, der Bürgergemeinschaft (BGI), der FREIEN WÄHLER, der Unabhängigen Demokraten (UDI), der ÖDP, der FDP und  LINKEN wurden am 26. Januar um eine Antwort gebeten.

O-T(h)öne bedankt sich für die Beantwortung des Fragenkomplexes bei allen politischen Akteuren, die mitgewirkt haben.

Christian Lange, Oberbürgermeisterkandidat der Bürgergemeinschaft (BGI):

Mit großem Interesse habe ich die öffentliche Bürgerversammlung am 22.01.2020 verfolgt, in der vier Varianten vorgestellt wurden. Das Votum der anwesenden Bürger – sicherlich mehr als 200 nach meiner Schätzung – war nach meinem Gefühl eindeutig für die Variante 2, die auch vom staatlichen Straßenbauamt als Vorzugsvariante vorgestellt wurde. Diese Variante sieht eine weite Umgehung Unsernherrns im Osten vor. Die weite Umfahrung im Osten verhindert außerdem eine zu starke Lärmbelästigung in den östlichen Ortsteilen. Eine Umfahrung im Westen kommt aus meiner Sicht wegen des zu durchquerenden 2. Grünrings nicht in Frage. Ich halte diese Lösung für die beste Möglichkeit, den Verkehr aus Unsernherrn herauszubekommen. Der große Wermutstropfen: Leider wird es noch mindesten zwölf Jahre dauern bis diese Umgehungsstraße fertig ist. Wenn wir so schnell wie möglich Verkehr im Süden der Stadt minimieren wollen, dann müssen wir jetzt damit beginnen, die Pendler, die täglich in den Norden Ingolstadts an ihren Arbeitsplatz fahren, von den Straßen wegzubringen – dafür brauchen wir ein funktionierendes und effektives ÖPNV-Netz (Bus und Bahn). Mit Baar-Ebenhausen könnten wir den dortigen Pendlerbahnhof zu einem großen P+R-Haltepunkt für Audi und den Ingolstädter Norden machen und dadurch die gesamte B13 im Süden deutlich entlasten. Das geht auf jeden Fall schneller, als bis ins nächste Jahrzehnt zu warten.

Raimund Köstler, Oberbürgermeisterkandidat der ÖDP:

Unsernherrn muss entlastet werden – wobei man nicht übersehen darf, dass es auch noch andere Stadtteile gibt, die Unsernherrn kaum nachstehen – man denke nur an Friedrichshofen. Bei Entlastung darf man aber nicht nur an die Straße denken: Die Bahnhalte Baar-Ebenhausen und der von uns dringlich eingeforderte Bahnhalt Zuchering müssen samt P+R-Funktion dazu beitragen, dass Verkehr vermehrt von der Straße auf die Schiene verlagert wird. Bei einer natürlich auch nicht kurzfristig machbaren und teuren Straßen-Umgehungslösung sollte höchstes Augenmerk darauf gerichtet werden, dass man mit möglichst wenig Eingriffen in die Natur auskommt – und es sollte in diesem Fall mit betrachtet werden, ob in eine Lösung nicht auch eine Realisierung eines zusätzlichen Bahnhaltes in Unsernherrn einbezogen werden muss.

Eine kurzfristige Entlastung für Unsernherrn werden jedoch weder die Bahn noch eine Umgehungsstraße bieten können – eine kurzfristigere Entlastung könnte nur durch den Radverkehr mit rascherem Ausbau der Vorrangrouten und durch einen Ausbau des ÖPNV erreicht werden. Dabei kann man eventuell schon die P+R Parkplätze der zukünftigen Bahnhalte als Drehkreuze anbieten. Wobei ein ÖPNV-Ausbau natürlich auch ein regionales Miteinander mit dem Landkreis Pfaffenhofen erfordert.

Hans Stachel, Oberbürgermeisterkandidat der FREIEN WÄHLER:

Wir Freien Wähler sprechen uns für eine Ostumgehung von Unsernherrn aus, die auch in der Bürgerversammlung am 22. Januar favorisiert worden ist. Die FW-Stadtratsfraktion hat in einem Brief an den Oberbürgermeister aber darum gebeten, er möge sich dafür einsetzen, dass das Staatliche Bauamt eine weiter südlich gelegene Anbindung prüft. Außerdem halten wir es für sinnvoll, die Trassen der Bahn und der künftigen Umgehungsstraße zu bündeln. Damit lässt sich die Flächenfragmentierung reduzieren. Grundsätzlich wäre auch eine Anbindung in unmittelbarer Nähe der Bahnlinie Ingolstadt-München an die B 16 denkbar. Unserer Ansicht nach wird mit dem im Bundesverkehrswegeplan vorgesehenen vierspurigen Ausbau auch der Knoten B 16/B 13 neu geplant werden müssen.

Auch eine Tunnellösung muss ernsthaft untersucht werden. Diese könnte mit weniger Flächenverbrauch, auf kürzerem Weg, entlang der Bahntrasse Richtung Süden führen. Eine Vermeidung der Biotopsfragmentierung wäre ein toller Nebeneffekt, der Lärmschutz wäre optimal gelöst und das Landschaftsbild geringstmöglich beeinflusst. Dies gilt für die Ortsumgehung Unsernherrn genauso, wie für eine zukünftige 4. Donauquerung.

Die Frage, ob kurzfristige Maßnahmen getroffen werden können, um die Verkehrssituation in Unsernherrn zu verbessern, lässt sich jetzt nicht abschließend beantworten. Ehrlicherweise muss man aber feststellen, dass aufgrund der vorhandenen Situation solche Maßnahmen kaum vorstellbar sind. Den Verkehr wird niemand wegzaubern können. Wir können also nur darauf drängen, dass die Umgehung möglichst bald realisiert wird. Absolut im Vordergrund bei der Suche nach der besten Lösung steht die Wirksamkeit der Maßnahme. Eine für Manching und Ingolstadt akzeptable Lösung wäre wichtig! Wieder streben wir nach einer sachlich richtigen Lösung und einem Ausgleich der Interessen – für eine stabile Mitte!

Anmerkung der Redaktion: Die Antworten wurden bewusst ungekürzt und redaktionell nicht bearbeitet in der Reihenfolge des Eingangs der Beantwortung veröffentlicht. O-T(h)öne erreicht immer wieder die Frage aus der Leseschaft, warum nur ein Teil der Antworten der angefragten politischen Akteure veröffentlicht wird. Die Antwort darauf ist schnell gegeben und einfach: Es kann nur veröffentlicht werden, was beantwortet wird und der Redaktion O-T(h)öne vorliegt.

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