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Vom Promitisch, der Harmonie, den Blasen, Gesichtsbuch und Kopfschütteln

Vom Promitisch, der Harmonie, den Blasen, Gesichtsbuch und Kopfschütteln

Griaß eich, i bins, Schoasch, der Rathauspförtner,

jetzt habt Ihr aber schon lange nichts mehr von mir gehört. Ich war auf einem Kurs „Deutsche Rechtschreibung für Bayern“. Ich wollte mich hier etwas gediegener in der Schrift ausdrücken. Ich glaube, geholfen hat es nicht viel, wenn ich einmal losgelegt habe.

Losgelegt ist mein Stichwort. Ich war dieses Jahr wieder auf dem VdK-Sommerfest. Gesessen bin ich in der Nähe von einem Promitisch, also von Großkopferten. Einer hat sich besonders aufgeregt, den hast fast durch das ganze Bierzelt gehört. Es ging um die Plakate gegen den Neubau an der Schutterstraße. Ich hab dann scho schauen müssen, wer des is. A Grüner wars, der Höbusch Christian. Der hat sich glei gar nimmer einkriegt, so war der drauf. Die am Tisch, so hats ausgeschaut, warens scho ganz genervt. Dann hat ein Herr Doktor den Höbusch versucht zu beruhigen. Nein, nicht der Dr. Bob vom Dschungelcamp. Es war der Böhm Toni von der SPD, der mit den Praxen in der ganzen Stadt. Irgendwann hats geholfen.

Mei, wenn der Höbusch wissert, wer sonst noch so alles schimpft. Aber net auf die Kammerspiele, sondern auf erm. San mehrere Stadträte, also Manderl und Weiberl, bei mir am Rathauseingang gestanden. Gered hams übern Höbusch. Ich will jetz ned sagen, was die alles genau gred ham. Anders sei er geworden, seitdem er mit an der Macht sei, schlimmer als früher hams gemeint.

Mir der Harmonie, die wo der Oberbürgermeister beschworen hat, ist offenbar schon vorbei. Na, dass der Scharpf die braucht, ist eh klar, mit seine neun Hansel aus der SPD kann der die Stadt ned regieren und im Stadtrat nix putzen. Also muss er von Haus aus anders mit de Stadträdt umgehn, als der Lösel.

Aber i wollt ja was zur Harmonie sagen. Also der Stachel Hans, dass ist der Chef von dene Freien Wähler im Stadtrat, der braucht bald einen Personenschützer, wenn er mit andere Stadträte zusammen kommt. Bodyguard heißt das ja jetzt auf neudeutsch. Weil viele von dene Stadträte meinen, der Stachel sei für die Plakate gegen den Neubau an der Schutterstraße verantwortlich, über die sich a so aufgregt wurd. Wann der Stachel auf eine Veranstaltung gekommen is, dann sind die gleich auf erm los, wie die Narrischen.

Am Stammtisch hams gesagt, Plakat kommt doch von plakativ, also von plakativ auffallen. I hab ja gleich schmunzeln müssen. Die Plakate hat fast keiner gesehen, wenn so mancher Großkopferte sich net a so aufgregt hät. Erst dadurch ham die doch gewirkt.

Aber zurück zum Stachel Hans. Der ist doch ga net der Chef von dene, die den Neubau in der Schutterstraße net wollen, er ist halt nur dagegen. Die Chefs sind der Herker Armin, der Appel Franz und der Bauernfeind Ralf. Der Bauernfeid ist CSUler und war früher Stadtrat bei uns.

Den Springl Michi, des is der, der wo das Fahrzeugkonzept für die Freiwillige Feuerwehr erstellt hat, über das sich jetzt alle freuen, ist gegen den Neubau von dene Kammerspiele, das sagt der auch laut. Deshalb hat den ein Journalist in der Zeitung gleich zum Freien Wähler gemacht. Dabei hat der Michi seinen eigenen gescheiden Kopf, der braucht keine Partei. Des hat auch schon unser Herr Rechtsreferent Müller und der Amtsleiter Huber, von der Feuerwehr, zu spürn kriegt. Dann hat a Stadtrat dem Michi auf Facebook quasi unterstellt, dass der feig war, weil er in einer von dene vielen Veranstaltungen von den Kammerspielen nix gesagt hat. Dabei ist der Springl Michi auf einer anderen Veranstaltung am Podium allein sechs Befürwortern von de Kammerspiele gegenübergetreten.

Also wann i so in meinen Verwandten- und Bekanntenkreis neischau, da wird nirgends so hart und schlecht gered, wie unter de Städträte und bei dene Befürworter und Gegner von den Kammerspielen. Wie hab ich erst im Gesichtsbuch gelesen, "die bewegen sich in Blasen". I bin ja mal gespannt, was passiert, wenn da eine am Sonntag bei derer Abstimmung platzt.

Manchmal kannst nur mit dem Kopf schütteln. Als Artikel geschrieben wurden, die wo kritisch mit dem vorherigen Oberbürgermeister Lösel von der CSU waren, da gabs von dene Zuspruch, die sich jetzt aufregen, wann was Kritisches zum Scharpf, zur SPD, zu dene Kammerspiele oder zur grünen Bürgermeisterin geschrieben werd. Da san mir halt a wieder bei dene Blasen.

Aber wieder zurück zur Harmonie. Da hat sich doch tatsächlich ein Stadtrat, von so einer Zwergerlpartei, bei einem Fraktionschef einer anderen Partei über dem sein Stadtratsmitglied beschwert, anstatt dass der des direkt ausgred hätte. Mei wir Pförtner wenn so miteinand umgehen taten.

So jetzt hab ich es auch mit einer Blase, aber net mit derer von dene Kammerspiele. Darum mach ich jetzt Schluss für heit.

Mim Hochdeutsch hats wieder ned higehaut.

War eh klar.

Also Pfiat eich, sagt der Schoasch

(rf)

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