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Vorstand des Ingolstädter Stadtjugendrings gegen Groß-Kita mit bis zu 300 Plätzen an der Gustav-Adolf-Straße

Vorstand des Ingolstädter Stadtjugendrings gegen Groß-Kita mit bis zu 300 Plätzen an der Gustav-Adolf-Straße

(tt) Der Vorstand des Ingolstädter Stadtjugendrings hat heute in einem Brief an die politische Stadtspitze und alle Mitglieder des Ingolstädter Stadtrates Position gegen die geplante Groß-Kita, mit bis zu 300 Plätzen, an der Gustav-Adolf-Straße bezogen. Er fordert die Halbierung der Plätze.

In dem Schreiben heißt es weiter: "Der Stadtjugendring-Vorstand erkennt die aktuelle Notlage der Stadt Ingolstadt bei der Schaffung von zusätzlichen Kinderbetreuungsplätzen sowie die überaus großen Bemühungen der Verwaltung an und unterstützt diese ausdrücklich.

Den Weg, durch Umnutzung der Wohngebäude an der Gustav-Adolf-Straße eine Groß-Kita mit bis zu 300 Plätzen zu schaffen, hält der SJR-Vorstand allerdings nicht für die richtige Lösung. Zumal da auch davon auszugehen ist, dass es sich um eine dauerhafte Lösung handelt. Aus SJR-Sicht steht hier zu wenig Platz und Freifläche für ein auf Dauer angelegtes, qualitativ hochwertiges pädagogisches Angebot und die Betreuung von bis zu 300 Kindern zur Verfügung. Zudem hat der zu erwartende Bring/Hol-Verkehr aus dem gesamten Stadtgebiet negative Auswirkungen und führt zu erhöhtem Verkehrsaufkommen und weiteren Umweltbelastungen.

Leidtragende dieser Entscheidung wären aus Sicht des SJR-Vorstandes vor allem aber die hier untergebrachten Kinder, da Sie nicht, wie sonst üblich und auch pädagogisch und sozial sinnvoll, wohnortnah mit Kindern aus ihrer unmittelbaren Umgebung betreut werden. Dadurch werden Kinder, die in ihrer Vor-Ort-Kita keinen Platz erhalten aus ihrem sozialen Umfeld herausgerissen. Wir wissen aber auch - schon im Kindergarten und später in der Grundschule vor Ort werden Freundschaften fürs Leben geschlossen - ein wichtiger Baustein für die Entwicklung eines sozialen Gefüges in der Stadt und in den Stadtteilen.

Der SjR-Vorstand appelliert daher an die politisch Verantwortlichen, die Entscheidung für die Schaffung dieser wohnortfernen Groß-Kita, vor allem in Hinblick auf die Größe von 300 Plätzen, nochmals zu überdenken, die Zahl der Betreuungsplätze auf 150 zu begrenzen und die Plätze vorrangig mit Kindern aus dem Ingolstädter Süden zu belegen.

Als mögliche Alternativen für die Schaffung weiterer Plätze nördlich der Donau schlägt der SJR-Vorstand vor:
# vorübergehende mobile Container-Lösungen in den jeweiligen Kitas vor Ort und/oder
# vorübergehend die Gruppengröße zu erhöhen (Betreuungsschlüssel) und/oder
# wohnortnahe temporär Räume/Gebäude/Flächen anzumieten und/oder
# temporär alternative Betreuungskonzepte (Waldkindergarten, Großtagespflege O.ä.) anzubieten, um kurz/mittelfristig den Vorort-Bedarf in den einzelnen Stadtbezirken zu decken bis neu gebaute/geplante Kitas fertig gestellt sind.

ln der Abwägung der Vor- und Nachteile der möglichen o.g. Alternativen überwiegen aus Sicht des SjR-Vorstandes die sozialen, pädagogischen und ökologischen Vorteile einer, wenn auch improvisierten Vorort-Lösung. Ziel muss sein/bleiben möglichst allen Kindern einen wohnortnahen Kita-Platz anzubieten."

Lesen Sie auch diese Berichterstattung dazu: Kita mit fast 300 Plätzen – Was sagen die örtlichen Kommunalpolitiker dazu?

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