Warum wir einen Sicheren Hafen in Ingolstadt brauchen
O-T(h)öne gibt Fraktionen und Gruppierungen im Ingolstädter Stadtrat, sowie ausgewählten Personen des gesellschaftlichen Lebens und aus dem journalistischen Bereich, in der Rubrik "Aus fremder Feder", die Möglichkeit eines Gastkommentars zur Ingolstädter Kommunalpolitik. Das Thema ist durch den Gastkommentator frei wählbar, ebenso die Länge des Textes. Die Veröffentlichung erfolgt nicht redigiert und ungekürzt. Die Verantwortung für den Inhalt trägt allein der Verfasser des Gastkommentars.
Gastkommentar von Eva Bulling-Schröter, Sprecherin der LINKEN-Stadtratsgruppe
Vor ein paar Monaten hatten wir als LINKE. Stadtratsgruppe einen Antrag mit dem Namen Sicherer Hafen Ingolstadt gestellt. Wir wollen Ingolstadt zu einem Teil des Bündnisses Seebrücke machen und unserer Stadt den Titel Sicherer Hafen für Geflüchtete geben. Ein solcher Titel bedeutet mehrere Dinge: Zunächst erklären wir uns als Stadt bereit weitere Geflohene, zusätzlich zum Königsteiner Schlüssel, in Ingolstadt aufzunehmen. Konkret erklärt sich die Stadt an dieser Stelle bereit, 100 Menschen, die aus Seenot gerettet wurden oder an den EU-Außengrenzen festsitzen, bei sich unterzubringen.
Weiterhin haben wir in unserem Antrag eine aktive Unterstützung der Seenotrettung gefordert. Noch in der letzten Legislatur wurde im Ingolstädter Stadtrat eine Solidarisierung mit dem Schiff Alan Kurdi beschlossen, diese Schiffpatenschaft ist aber inzwischen ausgelaufen. Hier müssen wir wieder aktiv den Kontakt suchen und unsere Unterstützung anbieten!
Außerdem müssen wir eine solidarische Kommune werden: Wir können die Geflohenen zwar bei uns aufnehmen, aber wenn sich danach niemand um sie kümmert, ist niemandem geholfen. Nach erfolgreicher Aufnahme bei uns, haben wir als Stadt die Aufgabe, nachhaltig für Bleibeperspektiven einzutreten und uns im Rahmen unserer Möglichkeiten gegen Abschiebungen einzusetzen. Ingolstadt nennt sich dann nicht nur Sicherer Hafen, wir zeigen uns auch als Solidarische Stadt für alle Menschen.
Die Schutzsuchenden können hier nur ankommen, wenn ihnen die Stadt insbesondere in den Bereichen Wohnen, Gesundheit und Bildung alle notwendigen Ressourcen für ein menschenwürdiges Leben zur Verfügung stellt und ihre gesellschaftliche und politische Teilhabe garantiert.