ÖDP-Stadtrat Köstler kontert Oberbürgermeister Lösel

(tt) Der Aussage von Oberbürgermeister Dr. Christian Lösel (CSU), Ingolstadt sei beim Klimaschutz weiter als andere Städte, widerspricht Stadtrat Raimund Köstler (ÖDP) entschieden. "Eine qualifizierte Vergleichbarkeit sehen wir erst als gegeben an, wenn sich die Stadt Ingolstadt, wie mittlerweile über 1500 andere europäische Kommunen, einem einheitlichen und neutralen Mess- und Vergleichsverfahren unterzieht", so Köstler.

"Ein solches Verfahren bietet der European Energy Award. Daher liegt dem Oberbürgermeister hierzu auch ein Antrag auf Prüfung einer Mitgliedschaft durch die ÖDP vor", so der Ökodemokrat. Weiter führt er aus: "Sobald die Stadt Ingolstadt dann für ihre Aktivitäten dort eine "Gold-Zertifizierung" erhalten hat, wie schon eine ganze Reihe deutscher Städte, kann unser OB zumindest sagen, dass Ingolstadt im Klimaschutz in der ersten Liga spielt. Doch bis dorthin liegt nach ÖDP-Sicht vor uns noch ein langer und steiniger Weg, vor allem - bislang spielen wir ja nur außer Konkurrenz".

Köstler weist ferner darauf hin, dass die vor uns liegenden Herausforderungen stets noch komplexer werden. Dabei nimmt er Bezug auf den Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU). Dieser mahnte erst im April 2019 in seinem Bericht "Unsere gemeinsame digitale Zukunft" - die grundlegende Weiterentwicklung von Nachhaltigkeitsstrategien und Nachhaltigkeitskonzepten im Zeitalter der Digitalisierung - an, denn "Ohne aktive politische Gestaltung wird der digitale Wandel den Ressourcen- und Energieverbrauch sowie die Schädigung von Umwelt und Klima weiter beschleunigen". 

"So viel in Ingolstadt zuletzt auch von Digitalisierung zu lesen und zu hören war und so umfangreich der Aktivitätenkatalog unseres Oberbürgermeisters zum Klimaschutz auch ausfiel, diesen Aspekt hat die Aufzählung nicht mitbedacht", so der ÖDP-Stadtrat.