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Hubers Einfluss in der Ingolstädter CSU ist gestiegen

Hubers Einfluss in der Ingolstädter CSU ist gestiegen

Kommentar

von Thomas Thöne

95 Prozent der Stimmen für Stefan Huber als CSU-Kreisvorsitzender in geheimer Wahl, das ist ein ausgezeichnetes Ergebnis. Damit erntet Huber die Früchte seiner Arbeit der zurückliegenden zwei Jahre. Er hat in dieser Zeit Knochenarbeit geleistet und sich selbst dabei nicht geschont. Bei Veranstaltungen der CSU, seiner Ortsvereine und Arbeitskreise war er stets präsent, ebenso bei öffentlichen Terminen, obwohl er kein kommunales Mandat bekleidet. Zumindest noch nicht.

Huber hat eine einnehmende Art, geht auf Menschen zu und kann aufmerksam zuhören. Das bringt ihm nicht nur in der CSU Sympathien ein. Er ist bodenständig und zugänglich, verbunden mit einer Prise Selbstironie, wenn es um seine Größe und seine stattliche Figur geht. Das kommt gut an.

Huber kann aber auch politisch kritisch agieren. Das bekamen auch der Ingolstädter Oberbürgermeister Christian Scharpf (SPD) und SPD-Parteichef Christian De Lapuente zu spüren. Damit hat sich Huber bei diesen Sozialdemokraten nicht unbedingt Freunde gemacht.

Wenn Huber nach der Kommunalwahl im Jahr 2020 bereits Einfluss in der CSU gehabt hätte, würde es keine CSU-Bürgermeisterin gegeben, wie er öffentlich verlautbaren ließ. Er hätte die harte "Oppositionsbank" gewählt, um mit sachlicher, aber auch kritischer Politik die CSU im Stadtrat zu positionieren, mit dem Ziel, die alte Stärke wiederherzustellen.

Huber muss jetzt versuchen, was der CSU-Stadtratsfraktion bisher nicht gelungen ist: Ein eigenständiges Profil für diese Stadtratsfraktion zu entwickeln. Das wird nicht leicht, da Huber nicht Teil der Fraktion ist.

Mit Beliebigkeit und Selbstzufriedenheit wird die Ingolstädter CSU nicht zu alter Stärke zurückfinden. Dazu bedarf es mehr. Um dies zu erreichen, benötigt Huber den Rückhalt der gesamten Ingolstädter CSU, einschließlich der CSU-Stadtratsfraktion.

Stefan Huber muss darauf achten, dass er nicht im politischen Tagesgeschäft mit seinem Engagement überlastet wird und sich selbst überfordert. Er braucht ein wirklich aktives Team um sich herum, das ihn unterstützt. Dazu muss er auch delegieren können. Huber sollte nicht auf eine OB-Kandidatur schielen, da dies ihn möglicherweise schnell überfordern könnte.

Mit seiner gestrigen Wiederwahl ist Hubers Macht in der Partei größer geworden, da er als Kreisvorsitzender großen Einfluss auf die nächste Stadtratsliste der Ingolstädter CSU hat. Es könnte spannend werden, wie Huber mit der gewonnenen Stärke umgeht und wie er sich und die CSU gegenüber SPD, GRÜNEN und den FREIEN WÄHLERN abgrenzen und eigene politische Schwerpunkte setzen wird.

Verschriftlicht und veröffentlicht: nht

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