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Heilig-Geist-Spital: Künftig keine stationäre Pflege mehr

Heilig-Geist-Spital: Künftig keine stationäre Pflege mehr

Von Thomas Thöne

Die Sitzungsvorlage des Tagesordnungspunktes 50.2, Heilig-Geist-Spital; Zukunft der Stiftung, in der Stadtratssitzung am kommenden Dienstag, dürfte insbesondere dem Freundeskreis des Heilig-Geist-Spitals nicht sonderlich gefallen.

Die stationäre Pflege soll zukünftig ausschließlich am Standort „Anna-Ponschab-Haus“ angeboten werden, ist dort zu lesen.  Am Standort des bisherigen Pflegeheims „Fechtgasse 1“ soll für betreutes Wohnen und für eine Tagespflege mit mindestens 15 Betreuungsplätzen weiterentwickelt werden. Zur Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner ist seitens der Stiftung der Aufbau eines ambulanten Pflegedienstes geplant.

Mit dem Verlust der Pflegeplätze des Heilig-Geist-Spitals wird sich die Situation für Pflegebedürftige verschärfen. Ein Gutachten sagt für die Zukunft gravierenden Bedarf an stationären Pflegeplätzen in Ingolstadt voraus.

Der Betrieb des Heilig-Geist-Spitals in der Fechtgasse in der bisherigen Form soll spätestens zum 31. Dezember 2024 eingestellt werden. Bis zu diesem Zeitpunkt ist vorgesehen, die Belegungszahlen kontinuierlich abzuschmelzen und den Bewohnerinnen und Bewohnern Alternativunterbringungen im Anna-Ponschab-Haus anzubieten, wo angestrebt wird, die Anzahl der Pflegebetten langfristig zu erhöhen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden weiterhin benötigt für den Mehrbedarf im Anna-Ponschab-Haus, die Tagespflege in der Fechtgasse und den dortigen Aufbau eines ambulanten Pflegedienstes, heißt es in der Stadtratsvorlage, die nicht im Sozialausschuss öffentlich beraten wurde.

Den Mitarbeitenden der Stiftung, den Bewohnerinnen und Bewohnern sowie deren Angehörigen, dem Heimbeirat, den ehrenamtlich Mitarbeitenden und nicht zuletzt dem Freundeskreis des Heilig-Geist-Spitals wurde das Zukunftskonzept diese Woche vom Stiftungsvorstand vorgestellt und die Entscheidungen begründet, heißt es in der Sitzungsvorlage.

Um die wirtschaftliche Zukunft der Heilig-Geist-Spital-Stiftung zu sichern, will die Stiftung von der Stadt Ingolstadt die bisher im Erbbaurecht besessenen Grundstücke an der Fechtgasse erwerben. Die Heilig-Geist-Spital-Stiftung würde damit Grundstückseigentümerin der Liegenschaft Fechtgasse. Die Stiftung will anschließend ab 2025 ein Erbbaurecht mit einer Laufzeit von 60 Jahren zuzüglich einer Option für weitere 20 Jahre an einen privaten Dritten, der M&K Grundbesitz GmbH mit Sitz in Neuburg, zum Zwecke einer Generalsanierung der Liegenschaft und Wiedereröffnung als Seniorenwohnstift Heilig-Geist-Spital vergeben.

Damit soll der Stiftung die organisatorische und finanzielle Last der Sanierung der Fechtgasse genommen werden. Mit diesen Maßnahmen soll die Stiftung ab 2025 wieder in die schwarzen Zahlen geführt und deren Zukunft gesichert werden.

Mit dem Erbpachtnehmer wurden seit April 2023 entsprechende Gespräche geführt. Die Verhandlungen sind im Juli 2023 zum Abschluss gekommen, heißt es in der Vorlage der Stadtratssitzung.

Die M&K Grundbesitz GmbH wird auf dem Areal des jetzigen Heilig-Geist-Spitals Wohnungen im mittleren Preissegment bauen. Nach Abschluss der Sanierung wird die Heilig-Geist-Stiftung zunächst bis zu zehn Wohnungen anmieten und gemäß dem Stiftungszweck verwenden, etwa für besonders bedürftige Ingolstädterinnen und Ingolstädter zu vergünstigten Konditionen. Die Eröffnung des Seniorenwohnstift Heilig-Geist-Spital ist für das Jahr 2026 geplant.

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Quelle: Eigene Berichterstattung

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